Karliczek: CO2-Abgase aus der Stahlindustrie werden zu Kraftstoffen „recycelt“

Bundesforschungsministerin stellt innovatives Methanol-Auto vor

Berlin (ots) – Bundesforschungsministerin Anja Karliaczek hat am Mittwoch in Berlin den Prototypen eines Autos vorgestellt, das mit dem synthetischen Kraftstoff Methanol angetrieben werden kann. Grundlage dieses Kraftstoffes ist Grüner Wasserstoff, einer der wichtigsten Grundbausteine für den klimaschonenden Umbau von Schlüsselindustrien in Deutschland und der gesamten Welt, und CO2, das aus Industriabgasen entnommen werden kann.

Bei der Vorstellung des Autos erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:

„Klimaschutz gelingt nur mit Grünem Wasserstoff. Deshalb unterstützen wir die Forschung zur Nutzung des Grünen Wasserstoffs schon heute massiv, wobei in den nächsten Jahren die Anstrengungen noch einmal erhöht werden müssen.

Gerade in Industrie und Verkehr werden wir auch in Zukunft chemische Energieträger brauchen. Und: Nicht alle Industrieprozesse lassen sich völlig dekarbonisieren. Es wird weiter CO2 anfallen. Dafür brauchen wir Lösungen.

Zwischen diesen beiden Punkten schlagen wir heute eine sehr interessante Brücke: Die Nutzung von Methanol aus „recyceltem“ CO2 der Industrie als Kraftstoff im Straßenverkehr. Mein Haus stellt für die Erforschung dieser Wertschöfpungskette zusätzlich 10 Millionen Euro zur Verfügung.

Aber auch das Methanolauto selbst ist ein „Innovationsschaufenster“ für eine emissionsarme, ressourcen- und energieeffiziente Mobilität von morgen. Synthetischen Kraftstoffen kommt eine wichtige Rolle zu, um weltweit ein nachhaltiges, klimafreundliches Mobilitätsystem möglich zu machen. Das ist im Schiffs- und Flugverkehr wichtig oderdort, wo auch in Zukunft vielleicht nicht immer eine Ladesäule für das Elektroauto zur Verfügung stehen wird. Gerade dort kann der serielle Hybridantrieb perspektivisch eine gute Lösung sein.“

Prof. Robert Schlögl, Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion und Carbon2Chem Projektkoordinator betont:

„Die Dringlichkeit des Klimaschutzes erfordert den raschen und umfassenden Einstieg in regenerative Energie. In einem globalen Markt für erneuerbare Energie sind kohlenstoffhaltige Energieträger wie Methanol zentrale Bausteine. Das vorgestellte Konzept des seriellen Hybridantriebs vereinigt die Vorteile des effizienten Elektroantriebes und des energiedichten und einfach zugänglichen synthetischen Kraftstoffes Methanol. Dieses Konzept gilt es durch das hier vorgestellte Forschungsprojekt weiter zu optimieren.“

Frank Wolf, CEO der OBRIST Group, ergänzt: „Unser HyperHybrid powertrain, dessen Zero-Vibration-Generator mit grünem Methanol Strom erzeugt, ist eine wesentliche Innovation für eine global einsetzbare, leistbare und emissionsneutrale e-Mobilität – eben ein Auto mit grünem, flüssigem Strom im Tank!“

Hintergrund:

Das Methanol-Auto ist Teil des Flaggschiffprojekts Carbon2Chem , das die Reduzierung von CO2-Emmission in der Stahlindustrie zum Ziel hat und vom BMBF bislang mit 145 Millionen Euro gefördert wurde. Das 2016 gestartete Vorhaben wandelt die CO2-haltigen Hüttengase des Stahlwerks mit der Hilfe von Grünem Wasserstoff in Basischemikalien und synthetische Kraftstoffe um. Seit 2020 bereitet Carbon2Chem in einer zweiten Projektphase die industrielle Umsetzung vor. Hierzu gehört der Aufbau von Wertschöpfungsketten für die erzeugten Produkte.

Das im August 2021 ergänzte Arbeitspaket zum Methanol-Auto fokussiert auf die Verwertung des Hauptproduktes von Carbon2Chem, Methanol. Dafür wird ein Konzept für einen seriellen Hybrid-Antrieb u. a. für Automobile weiterentwickelt, optimiert und als Demonstrator umgesetzt. Die Obrist DE GmbH arbeitet hierfür mit der TU München, der TU Dresden und der RWTH Aachen zusammen. Das Arbeitspaket zum Methanol-Auto wird mit weiteren knapp 10 Mio. Euro gefördert.

Pressekontakt:

Pressestelle BMBF
Postanschrift
11055 Berlin
Tel.+49 30 1857-5050
Fax+49 30 1857-5551
presse@bmbf.bund.de

www.bmbf.de
www.twitter.com/bmbf_bund
www.facebook.com/bmbf.de
www.instagram.com/bmbf.bund

Original-Content von: Bundesministerium für Bildung und Forschung, übermittelt durch news aktuell

Ähnlichen Beiträge

Ein effektiver Weg zur Autoverschrottung: Verwandeln Sie Ihre alte BMW, Audi, VW und Mercedes in Geld

Die Entsorgung eines Fahrzeuges kann kompliziert sein, aber mit dem richtigen Wissen wird es zu einem einfachen Prozess. Vor allem Fahrzeuge von BMW, Audi, VW und Mercedes bieten durch die richtige Verwertung viel Potenzial für finanzielle Gewinne. Lassen Sie sich in diesem Artikel zeigen, wie Sie aus Ihrer alten Karre Geld machen können.

Rohstoffe clever nutzen: So wird Ihr BMW, Audi oder VW beim Recycling wertvoll für die Umwelt!

Die moderne Autoverschrottung spielt eine zentrale Rolle im Kreislaufsystem unserer Wirtschaft. Besonders bei beliebten Marken wie BMW, Audi und VW können Sie durch effizientes Recycling wertvolle Rohstoffe zurückgewinnen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Auto umweltgerecht und nachhaltig entsorgen können, ohne finanzielle Einbußen zu erleiden.

Unterstützung bei der Fahrzeugverschrottung in Cloppenburg: Warum Sie auf professionelle Hilfe setzen sollten

Fahrzeugbesitzer können von der Unterstützung durch Experten bei der Verschrottung profitieren. In Cloppenburg stehen Ihnen zahlreiche offizielle Anlaufstellen zur Verfügung, die Ihnen eine sorgenfreie Abwicklung Ihres alten Fahrzeugs gewährleisten. In diesem Artikel werden die Vorteile der professionellen Unterstützung näher beleuchtet, um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen.

Die Umweltauswirkungen der Autoverwertung: Wie Sie mit nachhaltigen Entscheidungen nach einem Unfall handeln können

Nach einem Unfall ist es wichtig, nicht nur die finanziellen Aspekte zu betrachten, sondern auch die ökologischen Auswirkungen einer Fahrzeugverwertung. In diesem Artikel erfahren Sie, warum die Autoverwertung die umweltfreundlichere Wahl sein kann und wie Sie im Prozess umweltbewusst handeln. Erfahren Sie den rechtlichen Rahmen, der Ihnen einen sicheren Handlungsrahmen bietet.

Der verdeckte Wert von Oldtimern: Wie ökologische Ansätze bei der Verwertung helfen können, verborgene Schätze zu entdecken

Die Verwertung von Oldtimern birgt oft verborgene Werte, die durch umweltfreundliche Ansätze hervorgebracht werden können. In diesem Artikel beleuchten wir, wie umweltbewusste Entscheidungen beim Recycling historischer Fahrzeuge dazu beitragen können, versteckte Schätze zu entdecken und Ressourcen maximal zu nutzen. Erfahren Sie mehr über die positiven Effekte der Oldtimer-Verwertung auf die Umwelt.